Zur 100-Jahr-Feier des Sonderschulwesens in Emden wurde die Geschichte unserer Schule in einer Schulchronik zusammengestellt. Die verschiedenen Standorte sind in einer historischen Karte von Emden eingezeichnet.
1) 1902: Klasse in der ehemaligen Kaserne am Burgplatz
2) 1906: Umzug in die ehem. Höhere Töchterschule, Große Burgstraße (In der Nähe des heutigen Bunkermuseums)
3) 1919: Umzug in die Gasthausschule - 1927 Umbenennung in “Städt. Falderntorschule”
4) 1938: Umzug in die Schule an der Beuljenstr. (Bezirksschule III)
5) 1945: Wiederaufnahme des geregelten Unterrichts in der Herrentorschule
6) 1950: Umzug in die Wallschule
7) 1968: Bisher letzter Umzug in das alte Gebäude der Barenburgschule an der Hermann-Löns-Str. (jetziger Standort) - Umbenennung in “Pestalozzischule”.
Rektoren und Rektorinnen
1902 - 1908
Lehrer Harms – Lehrer der 1. Klasse (Klasse für schwachbefähigte Schüler)
1908 - 1927
Rektor Harms
1927 - 1957
Rektor Vespermann
1939 - 1945
Die Schulleitung hatte Frau Hilfsschullehrerin Bruckmann
1957 - 1965
Rektor J. Eesmann
1965 -1970
Rektor E. Witt
1970 - 1986
Rektor P. Erdmann
1986 - 1990
Rektor J. Bremer
1990 - 1997
Rektor S. Borgmann
1997 - 2000
Vakanz
2000 - 2005
Sonderschulrektorin B. Bergmann
seit 2006
Förderschulrektor R. Beckmann
Entwicklung der Sonderschule in Emden seit 1902
Aufgezeichnet nach der Schulchronik der „städtischen Hülfsschule für schwachbefähigte und geistig zurückgebliebene Kinder“* in Emden.
*Diese defizitorientierten Begriffe werden heutzutage nicht mehr verwendet.
18. September 1900
In einem Schreiben der königlichen Regierung zu Aurich, in dem aufmerksam gemacht wird auf seit einem Jahrzehnt bestehende "segensreiche" Einrichtungen zur Beschulung schwachbefähigter Schüler, wird empfohlen, eine solche Einrichtung auch in Emden zu schaffen. Sie könnte ohne Einstellung eines Lehrers durch Überstunden "ins Werk gesetzt werden".
14. August 1901
Das Vorhandensein von 49 schwachbegabten Kindern in allen Volksschulen Emdens wird festgestellt.
11. November 1901
Die amtliche Kreiskonferenz der Kreisschulinspektion Emden I beschließt, dass die Regierung den Magistrat der Stadt veranlassen möchte, eine Klasse für schwachbefähigte Schüler einzurichten, deren unterrichtliche Versorgung durch freiwillige Übernahme von Mehrstunden seitens der Lehrer erfolgen solle; das Ordinariat solle Herr Harms übernehmen.
20. Dezember 1901
Der Magistrat stimmt diesem Plan nicht zu, sondern beschließt zu Ostern 1902 eine Hülfsschulklasse speziell für die Kinder an städtischen Volksschulen einzurichten. Die Einrichtung wird nicht von der Regierung bezuschusst (Geldmangel), obwohl sie immer wieder die Einrichtung empfiehlt.
Ostern 1902
Einrichtung der Hilfsschulklasse in der alten gewerblichen Fortbildungsschule (Gebäude der alten Kaserne, jetziger Burgplatz). Ausstattung: 2 in der Volksschule überflüssige Bänke, eine alte Wandtafel mit Doppelliniensystem, eine Rechenmaschine und eine Geige. Schülerzahl: 22 Knaben und 6 Mädchen = 28 Schülerinnen und Schüler. Die Klasse ist organisatorisch der städtischen Volksschule (jetzt Emsschule) angegliedert.
7. Dezember 1905
Das Bürgervorsteherkollegium beschließt die dauernde Beibehaltung der Hilfsschulklasse ohne Angliederung an eine Volksschule. Sie soll allen Konfessionen zugänglich sein. In Emden gibt es zwei städtische Volksschulen, je eine reformierte, lutherische, katholische und jüdische Volksschule.
20. September 1906
Die Schule wird in das alte Töchterschulgebäude verlegt.
1. April 1908
Die Hilfsschulklasse wird zur selbständigen Schule erhoben. Mitbenutzung eines zweiten Klassenraumes für den Knabenhandarbeitsunterricht wird geregelt: Schulleiter wird Herr Harms.
Juni 1909
Die Einrichtung einer zweiten Lehrerstelle wird vorgeschlagen, da nicht mehr alle Kinder aufgenommen werden können.
31. März 1911
Da keine Bewerbungen eingingen, wird ein Schulamtsbewerber mit der kommissarischen Verwaltung der unbesetzten Stelle beauftragt.
1915
Eine dritte Lehrerstelle wird eingerichtet, außerdem Einrichtung eines Prüfungsausschusses zur Feststellung der Hülfschulbedürftigkeit. (Schülerzahl: 78 Schüler).
30./31.10.1919
Der Umzug in die umgebaute Gasthausschule mit 4 Klassen, (Schülerzahl: 98)
1923
Eine 5. Hilfsschulklasse wird eingerichtet und ein vierter Lehrer wird angestellt. (Schülerzahl: 120)
1927
Ab Ostern 1927 hat die Schule einen neuen Rektor: Vespermann (bis dahin Harms). Einrichtung einer 6. Klasse.
1928
Neuer Namen für die Schule: Falderntorschule, (in späteren Jahren „Städt. Faldernschule“ genannt) damit sie nicht als „Dummenschule" abgestempelt wird. Ordnungsmäßiger Unterricht in allen 6 Klassen durch vier planmäßige und zwei außerplanmäßige Lehrer.
1938
Der Umzug in die Beuljenstraße erfolgt.
1939-1945
Starker Unterrichtsausfall während des Krieges, teilweise Verschickung der Kinder. Häufiger Gebäudewechsel durch die Kriegsschäden. Die Schulleitung lag in den Händen von Hilfsschullehrerin Bruckmann. (Rektor Vespermann war als Leutnant auf Borkum stationiert)
6. November 1945
Wiederbeginn des Unterrichts mit zunächst drei Lehrkräften. Die Leitung der Schule übernahm wieder Herr Vespermann.
1949/1950
Es unterrichten sieben Lehrkräfte bei zeitweise 293 Kindern in 9 Klassen. (Klassenfrequenz : 30!) Unterbringung in der Wallschule, gemeinsam mit dem Mädchengymnasium.
1. Oktober 1957
Wegen Erreichung der Altersgrenze tritt Herr Vespermann in den Ruhestand. Herr J. Eesmann wird mit der komm. Schulleitung betraut.
24. März 1958
Ernennung von Johann Eesmann zum Schulleiter.
Mai 1958
Die Hilfsschulen werden in Sonderschulen umbenannt. (Entsprechend Sonderschullehrer/in)
25. September 1965
Verabschiedung des Sonderschulrektors J. Eesmann.
1. Oktober 1965
Herr Ewald Witt übernahm die Schulleitung der Sonderschule.
30./31. August 1968
Umzug in die Barenburgschule (jetziger Standort!. (293 Kinder in 17 Klassen)
10. Januar 1969
Zustimmung des Reg.-Präsidenten zur Umbenennung in Pestalozzischule
31. Juli 1970
Pensionierung des Schulleiters E. Witt. Nachfolger wird P. Erdmann.
Schuljahr 1970/1971
Die Schule hat 19 Klassen und 13 Klassenräume. Die Räume reichen gerade aus, da fast jeder Lehrer 2 Klassen zu betreuen hat. Die räumliche Situation in der Schule „ist aufgrund der Lehrerknappheit erträglich“
Schuljahr 1985/1886
Einrichtung der Klassen für Geistigbehinderte wird diskutiert.
31. Januar 1986
Verabschiedung des Sonderschulrektors P. Erdmann. Herr J. Bremer (Konrektor) übernimmt die kommissarische Leitung der Schule.
1. August 1986
Herr Johann Bremer wird zum Schulleiter der Pestalozzischule ernannt.
August 1986
Einrichtung von 4 GB-Klassen. Unterbringung der Klassen in der Früchteburgschule.
April 1987
Unterricht von 4 Klassen der Sonderschule in den Räumen der Westerburgschule. (Schließung des „Pavillons“)
1988 -1990
Umbau der Pestalozzischule und Beginn der Arbeiten zum Anbau (GB-Trakt)
Februar 1990
Einweihung des Anbaus (Klassen für GB).
1990
Verabschiedung von Herrn J. Bremer.
Schuljahr 1990/1991
Herr Siegfried Borgmann wird Nachfolger von Herrn Bremer.
01. Mai 1997
Herr Borgmann verlässt die Pestalozzischule.
1997-2000
Vakanz
2000
Frau Brigitte Bergmann wird zur Sonderschulrektorin ernannt
2002
100 Jahre Sonderschule in Emden
2003
Auslagerung von 3 Klassen aufgrund fehlender Räume an die Barenburgschule und an die GS Wolthusen.
2004
Einrichtung der Ganztagsschule; Einrichtung der ersten Sprachheilklasse an der Grundschule Grüner Weg
2006
Frau Brigitte Bergmann verlässt die Schule Herr Rolf Beckmann wird zum Förderschulrektor ernannt Sanierung des Schulhofes 218 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule: 123 im Bereich Lernen; 63 im Bereich geistige Entwicklung und 32 im Bereich Sprache
2007
Umbenennung der Pestalozzischule auf Antrag der Elternvertreter in “Förderschule Emden” Beginn der Baumaßnahmen des Anbaus für die Ganztagsschule. Frau Vera Kersten-Wilhelm wird zur Förderschulkonrektorin ernannt.
28. April 2008
Einweihung des Neubaus
Februar 2009
Sanierung der Schulküche
27. Mai 2011
2. Kulturtag der ostfriesischen Förderschulen in Emden mit über 500 Teilnehmern.
2011
Erneuerung der "kleinen Küche" und der Küche im Mehrzweckraum im Bereich der geístigen Entwicklung.
Schuljahr 2011/12
Start der sonderpädagogischen Grundversorgung an der GS Wolthusen, der GS Früchteburg und der GS Nesserland.
08. - 11.11.2011
Schulinspektion an der Förderschule mit einem sehr guten Ergebnis.
Schuljahr 2016/17
Im Bereich Lernen läuft die Primarstufe aus. Alle Schüler mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen werden an den zuständigen Grundschulen unterrichtet.
An der Förderschule werden 131 Schüler in 16 Klassen (5 LE und 11 GE) unterrichtet.
04.02.2016
Evakuierung der Förderschule nach einer Bombendrohung
2018
Eröffnung des Hortes mit 12 Plätzen in den Räumen der Förderschule.
06.11.2018
Rohrbruch in der Heizungsanlage. Insgesamt 6 Räume, darunter auch die Lehrküche, sind vom Wassereinbruch betroffen.
16.03.2020
Die Corona-Pandemie führt zu Schulschließungen; ab Mai schrittweise Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts; ab November Szenario B mit Unterricht im Wechselmodell
Schuljahr 2019/20
Im Bereich Lernen gibt es an der Förderschule nur noch eine Klasse. Im Bereich der geistigen Entwicklung werden in diesem Schuljahr 110 Schüler in 15 Klassen unterrichtet. In den inklusiven Settings werden 87 LE-Schüler und 24 Schüler mit einbem festgestellten Unterstützungsbedarf im Bereich der geistigen Entwicklung beschult.
Schuljahr 2020/21
Eröffnung einer Boulebahn an der Schule.
Es finden vielfältige Turnierformen zur Stärkung der Klassengemeinschaften unter Einhaltung der Coronaregeln statt.
Wasserschaden in der Trainingswohnung. Die Fußböden und sämtliche Möbel müssen erneuert werden.
Schuljahr 2022/23
Das Regionale Zentrum für Inklusion (RZI) nimmt die Arbeit in Emden auf.
Die Turnhalle wird saniert. Das Dach wird komplett erneuert und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Erneuerung der Hallendecke inklusive Licht- und Heizungsanlage.
Die Heizungsanlage im Altbau wird komplett erneuert.
Schuljahr 2023/24
Eröffnung einer Murmelbahn an der Schule.
43 Lehrkräfte, 17 pädagogische Mitarbeiter, eine Ergo- und eine Physiotherapeutin beschulen 124 Schüler in 17 Klassen an der Förderschule. Die Lehrkräfte sind zudem mit insgesamt über 500 Stunden für die Inklusion an die allgemeinen Schulen abgeordnet.